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sandibalandi.de.tl - Tagebuch 96


Liebes Tagebuch! Wir haben heute den 18. Juni, es ist 6.27 Uhr. Ich huste mir die Lunge aus dem Hals. Die Lunge schmerzt und es fällt mir schwer zu atmen. Seit gestern wurde mein Husten ganz plötzlich schlimmer. Gestern gegen Abend kam mich mein alter Jugendleiter besuchen und wir hatten ein wunderbares Glaubensgespräch. Und am Ende fragte er mich, " fühlst du dich denn bereit, das er dich holt" , ich überlegte kurz und sagte "ja". Nun wo es mit meiner Lunge so schlimm ist, schmerzt und Atemnot da ist, fühle ich mich nicht mehr beeit, ehrlich gesagt. Ich denke plötzlich, nein, ich muss allen noch soviel sagen und für die Kinder Briefe schreiben..... Was passiert nun? Oder hab ich "nur" eine Lungenentzündung? Mist.... ............... Liebes Tagebuch! Heute ist der 19. Juni und wenn ich gerade 19 schreibe, denke ich an meinen Bruder. Der wird am 19. Juli ein Jahr älter und feiert Geburtstag. Mein erster Gedanke " ob ich dann noch da bin?" Zu dem sollte ich erstmal erwähnen das es mir besser als gestern geht. Die Verstopfung war gestern dann das Schlimmste was noch hinzu kam. Als wir diese mit einem Turbozäpchen bekämpft haben, kamen wunderbare Krämpfe vom Darm hinzu und wer das schonmal hatte, weiß von welchen Schmerzen ich spreche. Und ich bekomme immer mächtig Probleme mit dem Kreislauf hinzu. Mit Schweiß auf der Stirn ,musste die Schwester mir zum Bett zurück helfen. Ich war froh als ich am Abend den Tag rum hatte. In der Nacht dann , Gott sei dank, mal keinen Albtraum. Denn in der Nacht davor träumte ich von meinem kleinen Sohn. Ich träumte er wäre ca vier Jahre alt, stand mit freiem Oberkörper vor mir, schaute mich hilflos an und ich entdeckte einen Beutel mit flüssigen Medikamenten auf seinem Rücken. Dieser Beutel war in seiner Haut festgemacht und es lief wie eine Infusion in ihn rein. EIN WAHRER ALBTRAUM ich war sehr traurig als ich aufwachte und sagte mir immer wieder " Sandi, es war nur ein Traum. Deine Kinder sind gesund und ihnen geht es gut!" Wirklich, es ist schrecklich wenn ich drüber nachdenke, das ihnen etwas zustoßen könnte. Schon eine Blutabnahme lässt mich zuviel Mitleid mit meinen Kindern haben. Man möchte als Mutter am liebsten, das ihnen nie etwas passiert. Und eigentlich wäre es schlimm, wenn ihnen nie "etwas passieren" würde. Denn es können ja auch gute Dinge passieren oder es passieren Dinge, die erst schlecht erscheinen, wo aber etwas Gutes draus entsteht. Und natürlich müssen sie selbst ihre Erfahrungen machen. Zum Beispiel das erste Mal Alkohol trinken, der erste Horrorfilm... Das sind Dinge, die hätte ich gerne mit ihnen zusammen gemacht. Aber ich weiß, sie werden mich nie vergessen und in ihren Herzen lebe ich weiter. Wirklich tot ist man erst, wenn niemand mehr an einen denkt. Ich weiß, das meine Kinder immer an mich denken werden. Auch meine Mama sagte nach einem Abend mit der Familie, " du bist immer bei uns, auch wenn du nicht da bist. Du bist Gespräch und Erinnerung. Du bist in jedem von uns." Und das tut gut zu wissen. Ich weiß, es wird schwer für sie. Aber ich weiß, sie schaffen das, weil wir eine wunderbare Familie haben und unseren Glauben haben........... Sonntag 21.Juni = Heute konnte ich wieder den Gottesdienst in unserer Gemeinde mit dem Telefon verfolgen. Das heutige Wort war Psalm 23 Der Herr ist mein Hirte, mir wird an nichts mangeln. Nach dem Gottesdienst kam einer unsere Priester mit seiner Frau, um mit mir heiliges Abendmahl zu feiern. So gerne würde ich nochmal in den Gottesdienst gehen, danach sehnte ich mich schon im Krankenhaus. Aber ich bin froh, das meine Familie mit meinen Kindern zur Kirche geht und sie dort den Segen empfangen können. Am Freitag schlief mein Jaque wieder bei mir und gestern schlief mein Julién bei mir. Es ist schön das sie sich hier im Hospiz wohl fühlen und mich auch mit dem Fahrrad besuchen kommen. Es ist herrlich wenn ich Jaque draussen schon höre mit seinem Fahrrad. Er macht es fest und ruft dann: Mama? Und ich ruf ihm zu: Jaaaa! Und dann ruft er: Ich komme jetzt Und es ist einfach nur herrlich wenn er kommt und mir ein Küsschen gibt. Julién muss ich immer zu etwas Nähe zwingen. Na ja zwingen hört sich so krass an, nein, zwingen tue ich ihn nicht. Aber ich sag ihm: Julién sagst du mir bitte richtig Tschüss. Dann kommt er und lehnt sich bei mir an oder hält mir seine Wange hin, damit ich ihm einen Kuss geben kann. Vor zwei Tagen hab ich hier nicht so tolle Erfahrungen gemacht. Ich wollte Abends eine gewisse Tablette haben, die ich sonst einfach so bekommen hab, damit ich besser einschlafen kann. Die Schwester sagte patzig: Nein, die dürfen sie nicht mehr. Ich war total verwundert und fragte, warum das so plötzlich so ist. Sie sagte total streng: sie können eine Schlaftablette haben aber die andere Tablette wurde aus dem Plan genommen.... Ich wusste nicht wie mir geschah. Am nächsten Tag hatte ich morgens starke Schmerzen und ich bat um einen Arzt-Bolus. Das bedeutet einmal extra Morphium, was ich bei starken Schmerzen bekommen kann. Die Schwester gab mir diesen Arzt-Bolus und nach zwanzig Minuten war der Schmerz immernoch heftigst da. Also rief ich die Schwester und diese stand nur hilflos da und sagte: tut das denn wirklich soooo weh? Ich dachte ich höre nicht richtig. Ich habe metastasierenden Brustkrebs mit nem mega fetten Lymphödem im Arm, kann deshalb nur das Bett verlassen, wenn ich zur Toilette muss, hänge an einer Morphium-Pumpe, hab offene Metastasen unterm Arm und liege mit meinen 34 Jahren im Hospiz, und dann fragt man mich, als ich mich vor Schmerzen krümme, ob das wirklich so weh tut....... Einfach nicht zu fassen. Dann kam die palliativ Schwester vom palliativ Team, diese legte ihre Hand auf mein Bein und sagte: atme mal tief durch und mach die Augen zu. Auch da dachte ich: Waaaaas..... Ich habe Schmerzen, nun gebt mir doch endlich was. Ich musste weinen. Sie saß weiterhin neben mir und es dauerte ein paar Minuten bis sie rausging und den Arzt anrief, was sie mir nun geben sollte. Eine halbe Stunde verging insgesamt bis ich endlich am Tropf hing, der mir half und wo ich dann von eingeschlafen bin. Dann frag ich mich, wo sind denn bloß diese ach so netten Schwestern die in einem Hospiz arbeiten? Wo? Warum stehen sie hilflos neben einem? Ich fühlte mich sowas von unwichtig und überflüssig. Das was daran gut war, das ich dadurch weinen konnte. Ein bisschen wurde die Seele mal freigespült. Und in solchen Momenten vermiss ich meine Mama. Denn immer wenn es mir richtig schlecht ging oder ich Schmerzen hatte, und sie bei mir war, dann kümmerte sie sich mega schnell darum, das es mir schnellstmöglich wieder besser ging. So wie das eine Mama eben so macht. Wenn ich mein Kind habe leiden sehen, dann hab ich sofort etwas getan, das es ihm besser geht. Gott sei dank, mussten meine Kinder nie wirklich leiden. Sie hatten höchstens mal Magen-Darm, Husten und Fieber.... Und meine Jungs waren immer hart im nehmen. Sie jammerten nie. Selbst wenn sie sich acht Mal in der Nacht übergeben mussten, sie taten dies ohne einen Ton. Die Tochter meiner besten Freundin hat eine schlimme Autoimmunkrankheit. Sie darf sich nicht stoßen, nicht hüpfen, nicht rennen.... Denn bei ihr können einfach so Gefäße platzen und sie hat Einblutungen unter der Haut. Sie ist erst vier und musste schon mit schlimmen Entzündungen im Krankenhaus liegen. Und im Krankenhaus traf meine Freundin auf andere Mütter mit ihren kranken Kindern. Sie war in einem Dreibett-Zimmer. Die anderen Mütter hatten ein Bett für sich, aber meine Freundin nicht. Die Schwester sagte zu einer Mutter: wenn wir das Nachttischchen von ihnen wegschieben, dann können wir auch für die andere Mutter ein Bett hier reinstellen. Aber was sagte sie? Sie sagte: nein. Wenn mein Kind etwas trinken will, dann müsste ich ja aufstehen um zum Nachtschränkchen zu gehn.... Kann das sein? Meine Freundin sagte: Nein klar, das wäre ja auch zuviel verlangt. Ich schlafe hier auf dem Stuhl. Ich kann ein solches Verhalten einfach nicht verstehen. Und meiner Freundin passiert andauernd so etwas. Irgendwie hab ich festgestellt, es gibt herzensgute Menschen die vom Leben immer wieder einen A....tritt bekommen. Für manche Menschen ist das Leben wirklich die härteste Prüfung. Ich dachte in den letzten Tagen oft: bitte lieber Gott, lass mich auch mal wieder etwas Glück haben. Etwas Glück wäre für mich, mal weniger Schmerzen im Arm zu haben, oder einfach nur, das die Schwestern einfach lieber wären. Ich glaube, wenn man so unter Schmerzen steht und immer nur im Bett liegen kann, dann braucht man wenigstens liebe Menschen um einen herum. Und meiner Freundin würde ich das Glück so sehr wünschen. Aber dann schaue ich auf mein Ziel - die Ewigkeit - den Himmel...... Und ich sag mir immer wieder - gegen die Ewigkeit ist das hier Nichts. Wirklich Nichts! EWIG . Was sind 34 Jahre gegen Ewigkeit? Und wenn ich mir den schönsten Ort auf der Welt aussuche und mir vorstelle, im Himmel ist es noch viel schöner, dann ist das mein größter Trost. Und ich weiß, das die Zeit dort anders läuft. Und wir gehen nicht als Menschen zu Gott. Diese Hülle brauchen wir dann nicht mehr. Also wofür soll ich Diät halten lach.... Genauso wie all die schönen Dinge die ich hier besessen habe, nichts davon nehme ich mit.....ein Freund sagte mir: das letzte Hemd hat keine Taschen. Am Ende kommt es nur darauf an, was du deiner Seele bereitet hast. Dann fragte mich ein Freund diese Woche: bist du bereit wenn der liebe Gott dich jetzt holt? Das ist eine große Frage und dann dachte ich: wird man jemals BEREIT sein? Bist Du bereit? Oder gibt es Menschen, die Du noch um Verzeihung bitten musst? Musst Du noch was gut machen? Oder kannst Du vielleicht jemandem helfen? Oder Du möchtest jemandem noch etwas sagen? Ich dachte darüber nach, was wohl auf meiner Beerdigung über mich gesagt wird. Aber das ist doch egal. Denn wichtig ist doch, wie man den Menschen behandelt wenn er da ist, und nicht was man alles Gutes über ihn sagt, wenn er nicht mehr da ist. <3
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