05.12.2014 liebes Tagebuch! Mühsam jetzt nur mit einer Hand zu tippen, deshalb nur ein kurzes Update was grad so los ist. Mir geht es sehr sehr schlecht. Das Morphium musste wieder erhöht werden. Dazu klemmte ich mir einen Nerv ein oder verdrehte mir den Arm, genau weiß ich es nicht, aber seitdem ist er wie gelähmt und schmerzt höllisch. Seit zwei Tagen habe ich ein Krankenbett, weil es in einem normalen Bett mit dem Arm nicht mehr geht. Für die Psyche natürlich prima als 33 jährige Rentnerin im Krankenbett zu schlafen
Am Montag den 8.12. hab ich CT Thorax, ich bin sooo gespannt. Und am Dienstag den 9.12. hab ich MRT vom Kopf. Ich glaube so gespannt war ich noch nie.... Na ja, bestimmt doch, aber es kommt mir so vor. Denn zum ersten Mal machte ich keine Chemo in der Zwischenzeit und bin so gespannt was die Viecher ohne chemo so machen. So, leider nur kurz, denn mit einem Finger ist das mühsam zu tippen. Ich hoffe ich kann beim nächsten Mal wieder mehr und mit Emotionen schreiben
bitte betet das die Befunde gut werden. Lg eure Sandi".................................................................................................................................................................12.12.2014 liebes Tagebuch! Die Adventszeit hab ich mir wirklich gaaanz anders vorgestellt, da lieg ich doch tatsächlich seit nun knapp vier Tagen im Krankenhaus. Die letzten Wochen daheim waren schon eine Qual, immer schlechter ging es mir, trotzdem dachte ich, es wäre nur eine Grippe und Rippenfellentzündung, aber das die Lunge wieder voll ist, in diesem Ausmaß... Nein... Das dachte ich nicht. Klar, als der Tag am Montag gekommen war und ich zum CT Thorax musste, hörte ich in mich und ich hatte ein sehr sehr schlechtes Gefühl. Jedoch dachte ich nicht, das am Abend die palliativ Ärztin meiner Mutter sagen würde, das ich nicht mehr lange leben würde. Nun ja, das hörten wir schonmal und auch diese Menschen waren keine Hellseher und hatten Unrecht. Doch dieses Mal war das Gefühl in der Lunge dazu einfach krasser. Ich kann sehr schwer tief einatmen. Das Rippenfell schmerzt sehr und wenn man nur flach und kurzatmig ist, kann das schonmal zur Panik führen. Meine Mama und mein Stiefvater wollten diese Woche in den Urlaub fliegen, doch die Ärztin sagte: ganz schlechter Zeitpunkt. Fliegen sie DANACH. ......... Tolle Aussage oder? Oh man. Das was für mich sofort klar war - hohlt den Chemoknüppel raus und drauf damit. Keinerlei Zweifel oder Angst mehr vor der Chemo, ich dachte nur noch - immer rein damit. Das hatte mich schonmal gerettet. Im Krankenhaus dann erfuhr ich das meine Oma gestürzt ist und auch ins KH musste, zuvor mein Onkel mit Oberschenkelhalsbruch und das Schlimmste, ein Verwandter hat Knochenmetastasen. Uff...... Was ist nur los? Ich wollte doch nur Weihnachten und meinen Geburtstag bald feiern? Was passiert hier gerade. Alle am Ende ihrer Kräfte. Zum ersten Mal saß mein Sohn an meinem Krankenhausbett und weinte bitterlich und ich musste mitweinen. Da wurde mir bewusst, nein.... Sterben geht nicht. Auf keinen Fall. Ich bin nun knapp vier Tage hier und es ist außer Schmerzmittel nix gelaufen. MRT Schädel machten sie zwar, und Gott sei dank hab ich immernoch nix inner Birne. Dennoch dachte ich, bei dem Befund wird hier schnell gehandelt. Es sind also wieder ca 12 - 14 Lungenmetastasen und die Ränder der Lunge sind entzündet, man weiß nicht ob es von einer Lungenentzündung ist oder ob es von den Metastasen ist, ich vermute letzteres. Dann dachten wir noch ich hätte eine Thrombose im Bein, weil ich dort auch wahnsinnige Schmerzen hatte und ich ja wochenlang schon gelegen hab. Gott sei dank hab ich aber keine Thrombose. Nun werde ich hoffentlich morgen auf die palliativ Station verlegt und da möchte ich Methadon bekommen. Ich habe einen Bericht gelesen, das es ein sehr gutes Schmerz- bzw Betäubungsmittel ist, es sogar Metastasen ausbremsen "kann" und die Wirkung der Chemo sogar verstärkt. Ausserdem geht es den Patientinnen wohl sehr gut mit dem Mittel und sie gewinnen neue Lebensqualität. Ich hoffe sehr das ich damit heute anfangen kann. Ich muss zum einstellen des Medikaments fünf Tage auf der Palliativ Station bleiben. Ich hoffe sooooo sehr, das sie es machen und ich danach freudig mit meinen Kindern daheim Weihnachten feiern kann. Mein Arm ist monstermäßig fett wie noch nie, aber seit längerer Zeit ist das nun mal nicht mein erst größtes Problem, denn nun ist es mal wieder die Lunge. Die Mietnomaden müssen mal wieder nen fetten Dämpfer bekommen, das sie wieder abhauen. Jeder der das liest und beten kann, ich flehe euch an, ich würde für ein jedes Gebet zahlen, denn ich glaube, nein ich weiß, das ein jedes Gebet hilft. Der liebe Gott geht an unseren Gebeten nicht vorüber. Ich weiß aber auch, das er nicht immer das tut, was wir nun gerne hätten.... Ich weiß aber auch, er macht keine Fehler und er wird alles lenken. Ich vertraue ihm und werde mich leiten lassen. Nun schlafe ich noch etwas, denn für einen erneuten Kampf braucht man Kraft. Tschaaakkkaaaa... Und nochmal auf ein Neues.