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sandibalandi.de.tl - Tagebuch 31-7


Gott will nur das die Menschen sich lieben und achten-
und wenn sie sich verletzen
gibt er ihnen die Chance zum Nachdenken....
denn nur die Liebe heilt...
und wenn die Zeit reif ist,
führt er zusammen, was zusammen gehört


25.09.2012
Liebes Tagebuch!
Huuu... einmal tief atmen und Tränen wegwischen...
Wo soll ich anfangen? Ich weine. Ja, das ist selten... Aber gerade genau richtig, richtig zu erkennen, das ich das auch mal darf. Ich verbiete es mir immer, obwohl ich genau weiß das es falsch ist. Obwohl ich jedem etwas anderes sage. Das sie auch schwach sein dürfen, das sie sagen dürfen "ich kann nicht mehr"... Doch mir selbst gestehe ich es nicht zu. Wieso ist das bloß so? Und wieso will ich es erst anderen Recht machen und vergesse dabei, was eigentlich gut für mich wäre? Ich rede immer drüber und weiß wie ich vorgehen müsste, doch dann erkenne ich, das ich mich auf einem völlig falschem Weg befinde... Aber ohne eine liebe Freundin, hätte ich es nicht erkannt und wäre weiter in die falsche Richtung gegangen. Wir wollen oft pure Ehrlichkeit, doch sind meist schockiert wenn jemand wirklich ehrlich ist und dir den Spiegel vor die Nase hält. Das kann einem schonmal den Atem stocken lassen und man fasst sich an die Brust, doch es ist genau richtig! Wenn man denn dann mit Kritik umgehen kann und man wirklich drüber nachdenkt warum der jemand dies sagte und was er meint. Doch das Wichtigste ist doch, das er oder sie dich gern hat und dir deshalb seine ehrliche Meinung sagt und dir im Grunde nur etwas aufzeigen will, und dir damit helfen möchte. Natürlich musste ich nun deshalb erstmal heulen  Und es ist schon was Besonderes wenn man diesen Knopf bei mir findet Ich glaube genau deshalb ist mir diese Freundin heute sehr nahe gekommen. Und sie gibt nicht auf. Sie hätte schon öfters denken können "sie will einfach nicht hören" Die Menschen, die mich schon lange kennen, sagen mir ihre Meinung meist nicht so ehrlich ins Gesicht. Diese Freundin habe ich neu gewonnen. Wir lernten uns im Chemozentrum kennen und ich nannte hier schonmal ihren Namen  Jedoch denke ich an dieser Stelle, reicht es wenn sie gerade weiß, das sie gemeint ist Ich hatte eben schon mit ihr geschrieben und ihr dafür gedankt, gedankt für ihre Ehrlichkeit. Ich erkenne gerade, das es wirklich mutig ist so ehrlich zu sein und diese Ehrlichkeit macht sie zu einem ganz besonderen Menschen für mich. Ich musste schonmal schlucken bei so einigen Sätzen, doch genau diese Sätze brachten mich zum Nachdenken! Und dieses Nachdenken bringt einen weiter.. Schritt für Schritt. Denn Stillstand ist Rückgang! Und dieses erfolgreiche Verdrängen sollte ich echt mal aufhören, denn die Beule unterm Teppich wird immer größer Wenn du weißt was ich meine?! ;) Ich will es immer alles unbedingt.. Doch ich muss immerwieder erkennen, das ich mich schon lange nicht mehr auf meinen Körper verlassen kann. Nein  leider nicht. Es tut weh dies zu erkennen, doch besser jetzt als wenn ich auf dem Surfbrett auf einer riesen Welle stehe und bemerke, das es mit diesem Arm und dem Übergewicht nicht funktioniert Ich würde ständig vom Brett fallen... Und deshalb geht es nur Schritt für Schritt zum Ziel. Und liebe Freunde helfen mir dabei, und ich bin dankbar dafür :* Ich liebe Euch dafür. Meine Jungs sind seit unserem Urlaub keine Terroristen mehr, sie sind fröhlich und glücklich, genauso wie ich es mir immer gewünscht habe Es ist schon ein wirklich verwirrender Moment in meinem Leben, aber irgendwie ein schöner... Wieder einmal werden mir die Augen geöffnet, als wenn ich eine neue Brille bekommen hätte, oder neue Gläser, und das alles dank DIR LIEBES :*

26.09.2012
Liebes Tagebuch!
Es ist Mittwoch. Der Himmel weint und wir alle mit ihm. Denn  heute verabschieden wir uns von Anke Kühlmorgen. Freunde und Familie kämpften gegen die Leukämie, denn es schien ihnen unerträglich diesen Menschen wegen dieser Krankheit aufzugeben und gehen zu lassen... Doch es kam anders als gedacht. Anders als erhofft. Und anders als gewünscht Das Wetter heute spiegelt die Traurigkeit wieder. Es ist grau. Es regnet schon den ganzen Morgen und es scheint, das kein Ende in Sicht ist... Und wieder einmal schaue ich in den Himmel... und ich kann das Gefühl in mir mit Worten nicht beschreiben. Ich sehe diese vielen Regentropfen und habe das Gefühl, als seien es die Tränen von Anke. Als würde sie sagen: Nicht nur ihr seit traurig und weint, ich tue es auch. Denn ich liebe Euch! Aber es ist auch das Gefühl da, das mir sagt, "es gibt ein Wiedersehen"!So wie ihre Freunde es beschreiben, am Ende des Regenbogens... Dort wo sich alle wieder in die Arme schließen und dann auf ewig zusammen sind. Unendlich groß ist nun der Schmerz in den Herzen. Aber so unendlich groß wird auch die Freude bei ihrem Wiedersehen sein. Ich zündete soeben eine Kerze an und betete zum lieben Gott, das er sie nicht allzulange auf dieses Wiedersehen warten lässt. Und das er diese verbleibende Zeit hier auf Erden erträglicher macht und der Familie Kraft schenkt.


Als der Regenbogen verblasste
da kam der Albatross
und er trug mich mit sanften Schwingen
weit über die sieben Weltmeere.
Behutsam setzte er mich an den Rand des Lichts.

Ich trat hinein und fühlte mich geborgen.
Ich habe euch nicht verlassen,
ich bin euch nur ein Stück voraus.


*


Wenn wir bei Nacht in den Himmel schauen, scheint es uns, als lachten alle Sterne. Weil DU in einen von ihnen wohnst.DU bist ins Leere entschwunden, aber im Blau des Himmels hast du eine unfassbare Spur hinterlassen.


Ruhe in Frieden.... liebe Anke

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