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sandibalandi.de.tl - Tagebuch 40
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19.12.2012
Liebes Tagebuch!
Und schon wieder tut mir mein Grinsen im Gesicht weh Denn es war gerade sooo toll.
Doch erst die Vorgeschichte:
Gestern musste ich mein Auto entgültig abgeben, er hat nun ausgedient... Jedoch war er lange treu und ich bin sehr dankbar dafür, das ich ihn hatte. Also hieß es heute morgen zu Fuss gehen. Tja, früher ganz einfach, da hatte ich alles zu Fuss erledigt. Doch wenn man so manch eine Chemo hinter sich hat, können die Muskeln anfangen zu brennen oder man wird schnell schwach. Aber das was mich heute morgen so aufregte dabei war, das es nen riesen Zeitaufwand ohne Auto ist. Trotz das ich mit dem Taxi ins Klinikum fahre, kam ich heute eine halbe Stunde zu spät zur Blutabnahme. Alle waren schon weg und die Damen der Zapfstelle warteten nur noch auf mich. Und ich kam nur zu spät, weil das Laufen heute morgen so lange dauerte. Doch dann begegnete ich einem blonden Engel der mir für zwei Stunden ihr Auto lieh. Damit hab ich dann einen Großeinkauf gemacht und danach holten wir den großen von der Schule ab. Den Engel werden wir dann an Weihnachten wiedersehen, denn sie gehört zur Familie
Dann wusste ich: Wir brauchen jetzt unseren Weihnachtsbaum.
Da wir einen großen Bollerwagen im Garten haben, dachte ich: Jepp, den nehmen wir Nen Strick noch dazu und unser Vorhaben schien perfekt. Bis wir vor dem Bollerwagen standen und feststellen mussten, das er platte Reifen hatte :/ hmm.. und jetzt?? Also gut. Schnell mal dat Telefon in die Hand genommen und den Kindergarten angerufen. Natürlich hatten sie einen und wir durften uns den aus dem Keller holen. Dabei bemerkte ich schnell, das ich nen echt großen Sohn habe. Denn ich darf ja nicht schwer tragen, also zog ich nur ein wenig von oben und er trug ihn die Treppen hoch. Ich platzte vor Stolz, denn wie immer wollte ich keinen Fragen und wir schafften es ganz allein Und auf ging es. Ich und die zwei Jungs Richtung Baumverkauf. Alle schauten ganz komisch und fragten sich, wat haben die denn vor? Die Kinder freuten sich riesig mit mir einen Baum auszusuchen. Wir stellten den Bollerwagen ab und gingen durch die Bäume. Wie immer sagten wir: Wir brauchen einen großen. Den Schönsten den sie haben. Lange Rede kurzer Sinn... wir fanden ihn ,und die nette Verkäuferin sagte zu ihrem Mann: Der größte Baum muss nun in das größte Fahrzeug... Alle Käufer die dort standen schauten sich um und sahen nur normal große Auto's In welches Auto soll denn nun der Baum??? Die Verkäuferin lächelte und sagte: Dort auf den Bollerwagen der Kinder. Alle lächelten und lachten und fanden es einfach schön. Sie schenkten den Kindern Süßigkeiten, es wünschten sich alle eine frohe Weihnacht und winkten uns, als wir mit unserem Baum losgingen. Es war wirklich wundervoll. Die Welt schien für diesen Augenblick perfekt. Wir gingen die Strasse entlang und alle sprachen uns an. Plötzlich waren alle so offen und fröhlich. Sonst stehen wir ne halbe Ewigkeit an der großen Hauptstrasse um auf die Insel zu kommen, weil kein Auto stehen bleiben kann. Doch als wir mit dem Bollerwagen an der Strasse standen, hielten sofort beide Seiten an und wir konnten gleich die ganze Straße überqueren. Sie winkten uns sogar noch zu und man hatte ein warmes Gefühl ums Herz. Denn das war wirklich was Besonderes. Die Menschen waren plötzlich so anders, so offen und fröhlich. Ich hatte wirklich Gänsehaut und freute mich dann noch mehr auf Weihnachten. Und ich dachte plötzlich: Tja, das alles wäre nicht passiert, wenn du ein Auto gehabt hättest. Nun werde ich es jedes Jahr so machen, weil es einfach herrlich mit den Kindern war. Und wieder wurde aus etwas, was negativ schien, etwas besonders Schönes
Ich wünsche allen eine frohe und gesegnete Weihnacht :*
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