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sandibalandi.de.tl - Tagebuch 73


24. April 2014 ... Fortsetzung von Tagebuch 72, 1.53 Uhr Ich dachte, die Seite 72 ist schon so lang, ich blättere mal um und höre auf zu jammern. Ist ja schrecklich immer zurück zu blicken, was man mal hatte. Na ja, es ist ja nicht so, das ich deshalb nicht nach vorne sehen kann... ich blicke ja gerne in die Vergangenheit, weil es eben so schön war und viele Menschen hatten nicht solch ein Glück wie ich. Das es Menschen gibt, die sagen, sie würden am liebsten ihre Kindheit vergessen, kann ich mir kaum vorstellen. Aber vielleicht bekommt jeder im Leben einmal die Chance glücklich zu sein. Vielleicht hat der eine es in der Kindheit und der andere bekommt es in und mit einer Ehe, vielleicht kommt es auch erst im Mittelalter oder erst in der Rente. Aber wichtig wäre, wenn einem das Glück überhaupt begegnet. Ich kann sagen, das ich es mal hatte, und dadurch das ich es hatte, weiß ich was es wert ist und das es sich lohnt dafür zu kämpfen. Und die die es nie hatten? Wissen sie überhaupt was es bedeutet? Und die die es haben und immer nur hatten, wissen die WAS sie da besitzen? Denn oft ist es ja so, das man erst weiß was man hatte, wenn man es verliert. Traurig aber wahr. Deshalb sollte man sich immer wieder bewusst darüber sein, was man hat. Ich hörte gestern Abend in einer Sendung von einem Mädchen das schon mit 12 Jahren starb. Wenn dieses Mädchen nun auf mich hinunter blickt und mich vielleicht in einer Phase des Jammers sieht, dann würde es sicherlich denken: Was will sie denn, sie wird immer mehr haben als ich je hatte. Ich lebe immerhin schon mehr als doppelt so lang wie sie. Und wie blickt ein ungeborenes, das nie leben durfte, auf diese 12 jährige? Vielleicht denkt ein ungeborenes: Sie dufte 12 Jahre leben und bei seinen Eltern sein. Und die Eltern des Mädchens? Wie schauen diese Eltern auf Eltern die ihr Mädchen mit 19 abgeben mussten? Denken sie: sie durften ihr Kind 7 Jahre länger haben!??? Sollte man überhaupt Vergleiche ziehen? Nein, ich glaube das sollten wir nicht. Aber was mir oft hilft, ist wirklich der Gedanke, das ich schon sehr viel Glück haben durfte und erleben durfte, so schlimm es auch ist jetzt Krebs zu haben. Für mich ist es schlimmer, das meine Kinder eine Mutter haben die Krebs hat. Und das meine Kinder Sorgen haben, die ich in ihrem Alter nie hatte. Ich hatte gar keine Sorgen in meiner Kindheit und Jugend. Und das ich es meinen Kindern nicht ermöglichen kann, das sie keine Sorgen haben, das werde ich mir nie verzeihen. Auch wenn ich nichts dafür kann, das ich krank bin. Trotzdem fühle ich mich gegenüber den Kindern schuldig. Und auch das ich meinen Eltern und Angehörigen solche Sorgen mache. Oft habe ich das Gefühl, als würde ich meiner Mama das Leben versauen. Und es gibt Menschen, die mir dieses Gefühl auch geben wollten. Es gibt immer Menschen, die neidisch sind und einem das Leben deshalb schwer machen wollen. Auch wenn man denkt, wie kann man auf jemanden neidisch sein, der so krank ist. Sie sind nicht neidisch auf die Krankheit, aber sie sind neidisch auf die Aufmerksamkeit die ich dadurch bekomme. Genauso ist es mit den Kindern. Zuerst bekommen sie Mitleid und Mitgefühl für die Situation. Aber wenn sie auffällig werden, schwierig werden, vielleicht im sozialen Leben deshalb schwer zurecht kommen und kaum jemand mit ihnen deshalb zurecht kommt... tja, dann heißt es nur: sie müssen trotz einer solchen Situation doch erzogen sein, sie müssen doch die Hand geben ... sie müssen doch das in ihrem Alter können und das muss sein.... ja, wenn man sich dran gewöhnt hat und es kein Schock mehr ist, das die Mutter schwer krank ist... ja, dann müssen die Kinder sich doch auch dran gewöhnt haben und funktionieren!!!! Also es muss für die Gesellschaft erst weder etwas schlimmeres geschehen, damit sie wieder etwas verstanden werden und trotzdem in der Gesellschaft akzeptiert werden. Als die Hirnmetastase da war, ja, da sagten alle: Die Kinder sind jetzt wichtig... das ist nun ganz schwer für sie... Dann hatten wir diese Hürde genommen und von der Gesellschaft wird verlangt, das sie doch jetzt wieder normal sein können... Schließlich ist es ja "nur noch ne Narbe am Kopf und die Wassereinlagerungen kommen vom Kortison" ... kann man doch mit leben... und das die Mutter Chemo bekommt, das sind sie doch seit 4 Jahren gewöhnt... Ich war eine Zeit sehr verzweifelt, weil es für mich sehr schlimm war, das manche Menschen so denken und das meine Kinder nun als Aussetzige behandelt werden, und ich redete mit einer Freundin darüber. Sie sagte mir: Du glaubst immernoch zuviel an das Gute im Menschen und kannst es nicht fassen, das die Menschheit aber so ist wie sie ist. Du wurdest in einer heilen Welt groß und bist deshalb enttäuscht, wenn du siehst, das die Welt nicht so ist, wie du dachtest. Und dann sagte sie etwas sehr schlimmes, doch ich weiß leider, das sie Recht hat. Sie sagte: Weißt du was das Problem ist? Du bist nicht gestorben! Wenn du gestorben wärst, dann würden alle sagen "die armen Kinder" und dann würde man auch verstehen, das sie mal keine Hand geben oder nicht so funktionieren wie die Gesellschaft es verlangt. Doch wenn du dann ein Jahr tot bist, dann ist das Verständnis vorbei und sie müssen wieder funktionieren. Es ist traurig und erschreckend, aber es ist leider so. Nun hab ich mal etwas ins Tagebuch geschrieben, was sonst so gar nicht meine Art ist. Daran sieht man, das wirklich viel passiert ist und sich viel verändert hat. Die Dauer ist die Last, sagte einmal meine Mama. Irgendwann kommt wohl jeder an seine Grenzen. Und ich merke, solang man freudig ist und anderen sogar noch Kraft, Mut, Freude und Hoffnung gibt, ist man gern gesehen und alles ist bestens. Wird der Weg aber härter und steinig, die Kinder schwierig und anstrengend, dann wenden sich einige ab und man erkennt, wer die wahren Freunde sind und wer der Mensch ist, der einen bedingungslos liebt. Es gibt dann sogar Menschen, die einen mehr verstehen, als so manch ein Familienmitglied. Ich hab Freunde die mir nie einen Vorwurf machen würden, das ich mich wenig oder im Moment gar nicht melde. Und dann gibt es Menschen, die einen von klein auf kennen, und einem zum Vorwurf machen, man würde sich abwenden oder sich gar nicht melden... Und diese Erfahrung macht jeder kranke Mensch irgendwann. Manche sehen es schon ganz am Anfang und die Enttäuschung über viele Menschen ist dann groß, das kommt zu der Krankheit noch hinzu. Dann muss man auch noch jeden Spruch verdauen und damit lernen zu leben, das es unsagbar viele unsensible Menschen gibt. Und dann lernt man in dieser schweren Zeit viele andere kranke Menschen kennen, die einen verstehen, weil sie in der gleichen Situation sind. Sie erleben die gleichen Enttäuschungen und Verletzungen. Und diese Menschen stehen einem plötzlich näher, als die engen Freunde die man vorher dachte, gehabt zu haben. Und bei den Enttäuschungen und Verletzungen noch die Freude zu behalten und trotzdem in das Herz der Menschen zu schauen, das ist oft echt schwierig. Und ich glaube, ohne den lieben Gott, würde ich das gar nicht schaffen. Wie sollte ich ohne den lieben Gott denn auf die Idee kommen, der alten verbitterten Dame, morgen ein paar Blumen zu kaufen, damit auch sie mal lächelt? Ohne Jesus würde ich nicht so denken. Denn was ist, wenn man sich mal fragt: Was hätte Jesus nun getan? Er hätte sicherlich für die Frau gebetet und sich dafür eingesetzt, das ihr verziehen wird. Oder warum sagte er zu dem schlimmsten Verbrecher am Kreuz: Noch heute wirst du mit mir im Paradiese sein! ? Ich frag mich nur gerade, welcher Weg ist der einfachere? Der zu Verzeihen und trotzdem etwas zu Geben? Oder der nun auf Kriegsfuß zu gehen, und sich das Leben dadurch schwer zu machen? Damit ist die Frage glaub ich beantwortet. Genauso ist die Antwort auch klar wenn man fragt: Wohin schaust du, nach vorn oder zurück? Und ich will nach vorne schauen und manches Mal schau ich auch nach oben und frag mich, was würde der liebe Gott jetzt von mir erwarten?
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