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sandibalandi.de.tl - Tagebuch 31-5
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13.09.2012
Liebes Tagebuch!
Ja.... lange Zeit habe ich nun nicht geschrieben. Ich muss als erstes sagen, mein Leben hat sich völlig verändert. Es ist eigentlich kaum zu glauben wie normal alles geworden ist, und vor allen Dingen, wie ruhig es geworden ist Die Kinder sind nur noch fröhlich, so wie ich sie noch nie gesehen hab. Sie lachen viel, WIR lachen viel! Es ist einfach nur SCHÖN Fast täglich gehe ich zum Sport, gehe schwimmen oder Fahrrad fahren... Ich koche jeden Tag frisch für die Kinder und ich muss sagen, es machte mir nie Spass zu kochen, aber nun tut es das Ich freue mich über alles gewonnene.. das ich kochen kann, zum Sport gehen kann und mich um die Dinge wieder selbst kümmern kann und keine Hilfe mehr brauche. Und wie schön es sein kann, mit seinem Kind die Hausaufgaben zu machen oder einfach nur die 9er Reihe zu üben.. einfach nur herrlich. Nun schaue ich mal, ob wir in den Herbstferien nochmal verreisen. Denn ich möchte nochmal Kraft tanken für die Brust-Bauch-OP Ich habe schön mit Düsseldorf telefoniert und sie werden mir morgen einen Termin zum Vorgespräch durchgeben... FREU FREU FREU... Denn so langsam geht mir diese doofe Prothese echt auf den Keks. Heute ging ich schwimmen, was gut für meinen Mongoarm ist (Lymphödem), und es war einfach nur nervig mit diesem Dingen. Ich denke das nächste Mal werde ich einfach ohne Prothese gehen. Dat Mega-Dingen hat getz Größe F :p bäähhh.. dat is wie ein Anker beim Schwimmen, zieht mich schon fast runter Ne ne... keine Lust mehr dazu. Ich bin total heiß auf diese OP. Meine Mama sagte: Oh nein, schon wieder eine Operation?! Ich will dich nicht mehr da liegen sehen. Ich sagte: Wieso? Ist auch mal nen anderes Krankenhaus und ich erwache völlig neu, mit neuen Möpsen und neuem Bauch )) FREU FREU FREU. Das ist einfach ein Traum! Wenn ich in ganz normale Geschäfte gehen kann und mir normale Unterwäsche kaufen kann, und das ganze sogar mit Haaren auf der Birne Ich glaube sogar, das meine Augenbrauen langsam mal etwas wachsen, auch schön... endlich! Und ich komme langsam in Weihnachtsstimmung! Ja, jetzt werden manche denken, die hat sie doch nicht mehr alle... Aber irgendwie, die letzten Jahre, war es immer so, das wenn der Sommer vorbei war, ich mich auf Weihnachten freute. Ich liebe zwar auch den Herbst, besonders mit seinen bunten Blättern, aber Weihnachten wurde durch die Krankheit noch größer und hat einen noch größeren Stellenwert bekommen. Weil ich so oft dachte: Werde ich dieses Weihnachten bei meinen Kindern sein können? Und wenn der Weihnachtstag da war, dachte ich: Werde ich beim nächsten Weihnachten noch da sein? So denkt man auch bei Geburtstagen, das kann ich eben nicht ändern. Aber will ich das denn ändern? Nein. Denn so geniesse ich jeden Tag, jeden Geburtstag noch viel mehr und freue mich, das ich bei meiner Familie sein kann. Und vielleicht hätte sich jemand, der nun im Himmel ist, sich gewünscht, er hätte das letzte Mal Weihnachten so gedacht und jede Minute genossen. Ich möchte einfach alles aufsaugen, denn wer weiß wann es vorbei ist. Es passieren soviele Unfälle, ständig hört man davon und in letzter Zeit immer mehr das Menschen früh gestorben sind. Das Menschen ganz plötzlich aus dem Leben gerissen wurden... Es muss nicht immer eine Krankheit sein. Eine Krankheit kann einen warnen oder einem noch die Zeit geben, sich zu verabschieden oder sich drauf vorzubereiten.. Wobei man auf diesen Schmerz eh nicht vorbereitet ist... Doch wenn jemand so ganz plötzlich einfach weg ist, wo man sich gewünscht hätte, ihn noch einmal zu drücken und ihm zu sagen "Ich hab dich sehr lieb", tja, das ist schon was anderes. Und schon wieder bin ich an einem Punkt angekommen, wo ich denke: Was wolltest du eigentlich gerade ins Tagebuch schreiben? Hmm... alles weg. Kopf leer.
Letzte Woche war ich nach einiger Zeit mal wieder im Klinikum. Ich durfte meine Freundin zur Operation begleiten. Sie bekam den Port raus Es ist nun so anders ins Klinikum zu gehen.. so anders zu gehen ohne Schmerzen in den Beinen und nicht zu denken "gleich werde ich gepiekst" Es ist einfach total entspannend dort rein zu gehen, ohne Termin, ohne Druck, ohne Angst... Aber natürlich kam ich etwas spät und ich ging in einem schnellen Laufschritt rein und wollte schnell zu meiner Freundin "Antje" Und ich wurde herzlich von den Schwestern in grün in Empfang genommen. Ich bekam einen Kaffee und man sagte zu mir: Antje sagte schon das die Sandra gleich kommt.. Wir kennen uns doch auch oder? Ja, sagte ich. Irgendwie kannten mich dort alle.. was mir ein wenig komisch erschien, denn dort sind soooo viele Patienten, das ich immer dachte, das man sich nicht an jemanden einzelnen erinnern kann. Eine andere Schwester begrüßte mich und hatte eine Dose in der Hand. Sie stellte die Dose auf ein Tischchen und sagte: So. Da isser. Antje`s Port. Ich war ganz gespannt und schaute rein. Doch ich wusste ja schon vorher, wie ein Port aussieht, doch es war interessant zu sehen, wie ein Port aussieht wenn er schon mehrmals angestochen und bereits in einem Körper gelebt hat Oder sollte man besser sagen, wenn er beim Überleben geholfen hat ?! Dann kam auch ein Arzt den ich kannte, aber ich dachte auch bei ihm, das er sich sicher nicht an mich erinnern kann, doch er begrüßte mich und sagte: Ach wie schön sie zu sehen, ich hörte schon "Komplette Remission" Schön Das freut mich. Ich kann mich noch an sie erinnern.. Sie saßen vor mir, mit ihren langen Haaren... zwei kleine Kinder... Und sie taten mir sooo leid Und ich sagte: wow.. das sie sich daran erinnern! Und er: Ja natürlich. Sowas vergißt man nicht. Wir haben ihre Geschichte hier immer verfolgt und die Befunde geschaut und drüber gesprochen. Uff.. ich war echt total erstaunt. Mit sowas hatte ich gar nicht gerechnet. Ich dachte ich sitze dort nur mit einem Kaffee als Begleitperson und geh dann wieder. Und es war dort wirklich toll. Wie sie dort arbeiten und wie nett und menschlich sie dort miteinander umgehen und auch mit Patienten, wirklich toll. Ich bin und war begeistert. Antje kam fröhlich um die Ecke und wir umarmten uns. Dann quatschten wir ne Runde wie selbstverständlich dort und tranken Kaffee, und frühstückten die Bütterchen die datt Frau Antje für uns geschmiert hatte. Es war einfach schön. So normal und so frei Auch den Oberarzt zu sehen ohne über eine Diagnose oder eine Chemo zu sprechen war einfach nur herrlich! Es war einfach ein tolles Gefühl als wir zum Auto gingen. Auch wenn ich es nicht war, die den Port raus bekam... ich fühlte mich, als hätte ich zusammen mit Antje dies abgeschlossen. Als hätten wir dem Krebs in den A**** getreten und wären mit erhobenem Hauptes weitergegangen. Brust raus! Tief atmen! Und das Leben kann kommen, mit all seinen schönen Seiten!
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14.September Häppy Börsday liebe Tante Daggi... noch immer mag ich deinen Satz den du zu mir sagtest " Ich könnte in dich reinkriechen" Hab dich lieb! ich wünsch dir alles liebe zum Geburtstag
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